Aphasia
«Aphasie» ist der medizinische Begriff für die Unfähigkeit zu sprechen, bzw. sich auszudrücken, meist als Folge einer Krankheit oder eines Unfalls. Bei «Aphasia» steht der Titel jedoch für das Ohnmachtsgefühl, wenn man für etwas die Worte nicht findet, weil es unaussprechlich ist. Das Publikum wird in einer immersiven Clubatmosphäre Zeug*in einer Spätfolge der Jugoslawienkriege.
Inmitten der tanzenden Masse erkennt eine Frau den DJ wieder. Sie identifiziert ihn als Soldaten auf einem ikonischen Kriegsfoto aus Bosnien 1992. Das Foto zeigt einen Kämpfer des serbischen Paramilitärs, wie er mit Kampfstiefeln eine am Boden liegende Frau tritt. In dieser Konzert-Performance folgen wir den Gedanken über Schuld, Feindschaft, Nationalismus, Vergessen und Erinnern. Wie lange die zerstörerische Kraft eines Kriegs nachhallt, wird oft erst Jahrzehnte später klar, auch wenn Kriege auf der Welt immer und immer wieder passieren.
Im Anschluss an die Vorstellung «Aphasia» am 30.5. findet um 20:45 ein Gespräch mit den Künstler*innen im Zentrum Markus statt.
Jelena Jureša, geboren in Novi Sad, ist bildende Künstlerin und Filmemacherin. Ihre Arbeit dreht sich oft um das Verhältnis von individuellen Geschichten zu kollektiven Erinnerungen. «Aphasia» startete als Filmprojekt und wurde erst später zur Konzert-Performance.
Einfach gesagt
Die Vorstellung ist wie ein Konzert. Die Sängerin spricht und singt darüber, wie sie einen Mann wiedererkennt. Heute ist er DJ, aber früher war er Soldat bei den Feind*innen. Wie kann man 30 Jahre später damit umgehen, dass jemand früher bei den Feind*innen war?
Die Vorstellung beinhaltet laute Musik.
Für Menschen mit Mobilitätsbehinderungen
Die Grosse Halle ist barrierefrei zugänglich. Auf dem Weg zum Saal gibt es eine kleine Schwelle. Die Grosse Halle verfügt über ein barrierefreies WC.
Die Veranstaltung ist nicht bestuhlt. Bei Bedarf stehen vor Ort jedoch einige Sitzmöglichkeiten zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an den*die Access Friend.
Übertitel o. ä.
Die deutsche Übersetzung ist als Handout erhältlich.
Special Check-In
Bei uns haben Sie die Möglichkeit eines Special Check-In. Falls Sie aus irgendeinem Grund den allgemeinen Eingang meiden möchten, einen spezifischen Sitzplatz benötigen, wegen einer Einschränkung in der Mobilität Unterstützung brauchen oder gerne an der Busstation abgeholt werden möchten, melden Sie sich bitte vorher bei uns. Jemand vom Team wird Sie nach Ihren Bedürfnissen begleiten. Anmeldung: checkin@auawirleben.ch
Access Friend
In der Grossen Halle hat es vor, nach und während der Vorstellung eine*n Access Friend. Diese Person trägt eine beschriftete violette Weste. Wenn man Fragen zur Barrierefreiheit hat, kann man sich an diese Person wenden.
Social Story
Social Stories sind Hilfsmittel, um Personen auf eine öffentliche Veranstaltung wie eine Theatervorstellung vorzubereiten. In unseren Social Stories finden Sie für die Vorstellungen eine Beschreibung, welche Situation Sie am Spielort erwartet und wie sich die Leute dort verhalten. Das PDF zur Social Story von «Aphasia» finden Sie hier.
- Von
- Jelena Jureša
- In Zusammenarbeit mit
- Ivana Jozić, Alen Sinkauz, Nenad Sinkauz
- Mit
- Ivana Jozić, Alen Sinkauz, Nenad Sinkauz
- Deutsche Übersetzung
- Andreas Jandl
Produktion: KAAP in Zusammenarbeit mit Robin
Koproduktion: Kunstenfestivaldesarts, Robin, De Singel, Workspacebrussels, Hannah Arendt Institute
Unterstützt von: Royal Academy of Fine Arts (KASK)